Thomas Ruff
K20, Düsseldorf
12. September 2020 bis 07. Februar 2021
Thomas Ruff gehört zu einem der wichtigsten Vertreter der Düsseldorfer Fotoschule. Mit der Ausstellung widmet ihm die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen eine umfangreiche Überblicksschau. Sie spannt einen Bogen von Arbeiten der 1990er-Jahre bis hin zu einer neuen Serie, die nun erstmals zu sehen ist: Für „Tableaux chinois“ greift Ruff auf chinesische Propagandafotografien zurück. Thomas Ruff wählte in den frühen 1980er-Jahren einen konzeptuellen Zugang zur Fotografie, der sich in allen Werkgruppen zeigt und seinen Umgang mit den unterschiedlichsten Bildgattungen und historischen Möglichkeiten der Fotografie bestimmt. Um seine Erkundungen im fotografischen Feld nicht an dem einzelnen zufällig gefundenen Bild festzumachen, sondern in Bezug auf Bildgattungen und Genres zu überprüfen, arbeitet er in Serien.
Die Ausstellung im K20 konzentriert sich auf Bildserien, bei denen der Künstler kaum noch selbst eine Kamera zur Hand nahm. Für seine oft großformatigen Bilder verwendete er stattdessen vorhandenes fotografisches Material unterschiedlichster Herkunft. Die Bildquellen reichen von fotografischen Experimenten des 19. Jahrhunderts bis hin zu Aufnahmen von Raumsonden. Als Material dienten die Archivprozesse großer Bildagenturen und die Bildpolitik der Volksrepublik China. Dokumentationen von Museumsausstellungen, Porno- und Katastrophenbilder aus dem Internet bilden ebenso Ausgangspunkte für eigene Werkserien wie die Produktfotografien einer Düsseldorfer Maschinenfabrik.
Parallel zur Ausstellung von Thomas Ruff zeigt die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ebenfalls im K20 eine Sammlungspräsentation mit dem Titel „Technology Transformation. Fotografie und Video in der Kunstsammlung“, in der es auch um die künstlerische Fotografie und technische Bildgebungsverfahren in der Kunst geht.