Mouse on Mars – Spatial Jitter
Lenbachhaus München
12. Juni bis 12. September 2021
Mouse on Mars gilt als eines der eigenwilligsten Projekte für elektronische Musik aus Deutschland. Ihre anarchischen Klangmischung ossziliert zwischen unkontrolliertem Chaos und präzise arrangierten Strukturen. Andi Toma und Jan Werner haben eine unverwechselbare Musiksprache geschaffen, die sich nicht auf eine definitive Form festlegen lässt – zu unvorhersehbar sind die unzähligen Modifikationen, die sie kontinuierlich vornehmen. Unabhängig von Denkschulen, Genre-Konventionen und den Zwängen des Musik-Establishments zeichnen sie ihre sehr spezifische Flugbahn durch das Niemandsland zwischen Pop, Kunst, Club und Avantgarde.
Vom 12. Juni bis zum 12. September 2021 bespielen Mouse on Mars das Lenbachhaus in München mit einer Sound-Installation. Sie entwickeln dafür eine ortsspezifische Komposition, die mit dem Ausstellungsraum arbeitet und auf ihn reagiert. Der Kunstbau des Lenbachhauses wird selbst zum Resonanzkörper: Von einem rotierbaren Lautsprecher wird ein Sound wie eine Flipperkugel in den 100 Meter langen Raum katapultiert, bricht sich an dessen Säulen, verkantet sich, erzeugt Splitter, wird wieder aufgefangen und verglüht. Sequenzen von drei bis 15 Minuten Länge werden kontinuierlich neu angeordnet, so dass keine wiederkehrende Abfolge entsteht. Von Robotern gesteuerte Perkussionsapparate konterkarieren die Bewegungen mit analog-akustischen Akzenten. Eine eigene Lichtregie wird mit der Musik koordiniert, unterstützt die akustischen Bewegungen und ersetzt sie teilweise. Die Komposition „Spatial Jitter“ ist Teil der aktuellen akustischen Forschung von Mouse on Mars. Zur Ausstellung erscheinen eine Schallplatte und wissenschaftliche Publikationen.